Naturspiel im Winter

Blog Naturspiel im Winter

Der Winter. Die meisten Pflanzen haben sich in den Erdboden zurückgezogen. Sie erholen sich von der vergangenen Vegetationsperiode und sie bereiten sich gleichzeitig schon darauf vor, im Frühjahr wieder neu auszutreiben. Die Laubbäume haben ihre Blätter längst abgeworfen und schenken damit dem Erdboden und lebenden Organismen wichtigen Humus. Eine dicke Schneeschicht tut ihr Übriges, um die Natur zur Ruhe kommen zu lassen. Nachdem im Winter viele Wildkräuter für uns gerade nicht sichtbar sind, können wir diese Zeit nutzen, um unsere heimischen Bäume in den Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit zu rücken. Auch wenn viele bereits ihre Blätter abgeworfen haben, können wir durch Laubuntersuchungen am Boden oder genaues studieren der unterschiedlichen Borken detektivische Meisterleistungen vollbringen und herausfinden welche Bäume da rund um uns stehen.

Um eine Naturentdeckungsreise anzustoßen, eignet sich das Spiel Was gehört nicht hierher?, welches man wunderbar im Winter, aber auch in allen anderen Jahreszeiten mit den Kids spielen kann.

IHR BENÖTIGT: 5 bis 10 Gegenstände (zumindest gemäß der Anzahl an teilnehmenden Kindern), die nicht in die Natur gehören. z.B. ein Schuh, eine Tasse, eine Taschentuchpackung, etc.

Die Begleitperson bereitet einen etwa 20 Meter langen Weg vor, entlang dessen sie 5 bis 10 Gegenstände auslegt, die nicht in die Natur gehören. Die Gegenstände können am Boden versteckt, aber auch in Sträucher oder Bäume gehängt werden. Die Kinder dürfen dabei nicht zusehen. Im Anschluss stellen sich die Kids hintereinander auf und gehen in Abständen von ca. 3 Metern langsam den Weg entlang, dessen Anfang und Ende eventuell mit einem Stock oder einem Stein festgelegt werden.

Nun haben die Kinder die Aufgabe, links und rechts sowie oben und unten Ausschau nach den versteckten Dingen zu halten und sich diese zu merken. Wichtig ist, dass während des Begehens des Wegs Sprechverbot gilt. Sobald alle am Ende angelangt sind, müssen die Kinder auf ein gemeinsames Kommando hin mit ihren Fingern zeigen, wie viele Dinge sie entdecken konnten. Anschließend versucht man gemeinsam alle erspürten Gegenstände aufzuzählen und diese gemeinsam auch wieder einzusammeln (jedes Kind soll einen Gegenstand zurückbringen).

Wichtig ist, dass man weiß wie viele Dinge man versteckt hat und sicherstellt, dass diese nach Spielende wieder eingesammelt werden. Kinder schlüpfen gerne in die Rolle von Erwachsenen. Deshalb könnte im Anschluss noch eine Variante gespielt werden, bei der die Kinder die Dinge für die Begleitperson verstecken dürfen.

"Kinder brauchen für ihre gesunde Entwicklung Freiräume. Freiräume, in denen sie selbsttätig die Welt erkunden, sich auf eigene Faust erproben und Verantwortung übernehmen können. Risiko ist die Verbindung von Ungewissheit und Bedeutsamkeit, die mit einem Ereignis einhergeht und zur Auseinandersetzung mit ihm und seinen Folgen auffordert. Im Gegensatz dazu meint Gefahr Bedrohung von Leib und Leben. Wo Kinder das Leben wagen, also ins Risiko gehen, passiert Entwicklung. Vor Gefahr gehören sie beschützt. Eine zutrauende Haltung Kindern und Jugendlichen gegenüber, öffnet Möglichkeiten für unsichere Herausforderungen, für Mitgestaltung. Sie schafft Zeit für unbeaufsichtigtes Spielen und Handeln und lässt Raum, auch scheitern zu dürfen. Sie lebt von Wertschätzung und ermöglicht Verantwortung."

Zitat aus Österreichischer Alpenverein | „Tage draußen“

Das Kinderwissen über heimische Wildpflanzen geht heutzutage oft nicht mehr über einen Löwenzahn oder ein Gänseblümchen hinaus. Das finde ich sehr schade. Ich möchte mit meiner Arbeit dazu beitragen, dass Kinder wieder vermehrt Kräuter, Sträucher und Bäume erkennen und benennen können, wissen wofür man sie verwenden kann und von welchen Wildpflanzen man unbedingt die Finger lassen sollte.

Wenn du die in Wien wohnst und Interesse an einem Kinder-Wildkräutersapziergang hast, bei dem spielerisch die wilde Pflanzenwelt entdeckt wird, dann kontaktiere mich gerne unter office@huthaus-rax.at. Spaziergänge für Kleine Wiesenknöpfe (3 bis 6jährige) oder für Große Waldmeister (6 bis 10jährige) biete ich bedarfsorientiert an.


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