Hummus-Alliaria

Blog Hummus

Hummus ist eine orientalische Spezialität, die traditionell aus pürierten Kichererbsen, Sesammus (Tahina), Olivenöl, Zitronensaft und Gewürzen hergestellt wird. Die Länder des Nahen Ostens setzen schon seit Jahrtausenden auf Kichererbsen als wichtige pflanzliche Eiweißquelle. Auch in deutschsprachigen Küchen ist die nahrhafte und gesunde Hüslenfrucht nicht mehr wegzudenken. Wie in viele Speisen, kann man auch in ein Hummus ganz leicht Wildkräuter dazuschummeln oder besser gesagt eine Speise mit wildem Kraut noch zusätzlich aufwerten. Hier zeige ich euch mein Standard-Hummus-Rezept, welches man mit jeglichen essbaren Wildkräutern zubereiten kann. Ich verwende hier Knoblauchsrauke, welche, wie der Name schon verrät, ein herrlich knoblauchartiges Aroma mitbringt.

IHR BENÖTIGT: 30 g junge Knoblauchsraukenblätter und –triebe (Alliaria petiolata), 240 g abgetropfte Kichererbsen aus der Dose (oder alternativ getrocknete Kichererbsen, die über Nacht in Wasser eingeweicht werden), 20 g Tahina (Sesampaste), 20 g Olivenöl, 30 g Wasser, 1/4 Gemüsebrühwürfel (oder 1/4 TL selbstgemachte Gemüse-Gewürzpaste), 1/2 BIO-Zitrone (davon 1/4 TL abgeriebene Schale & 2 TL ausgepresster Saft), 2 Prisen gemahlenen Kreuzkümmel, 1/4 TL Salz, 2 Prisen Pfeffer.

Bevor ihr mit der Zubereitung loslegt, gebt ein paar Kichererbsen sowie Blätter der Knoblauchsrauke für die Dekoration beiseite. Anschließend beginnt ihr damit die Knoblauchsrauke grob zu schneiden und in einen Standmixer zu geben (alternativ könnt ihr auch mit einem Stabmixer arbeiten). Nun kurz mixen, bis das Kraut auf die gewünschte Größe zerkleinert ist. Danach die Kichererbsen, Tahina, Öl, Wasser, Gewürzwürfel, Zitronenschale und -saft, Kreuzkümmel, Salz und Pfeffer zugeben und solange pürieren bis eine cremige Konsistenz erreicht wird. Am Ende noch einmal nach Geschmack abschmecken und in eine Schüssel füllen. Mit etwas Olivenöl beträufeln und mit der fein geschnittenen Knoblauchsrauke, sowie ein paar ganzen Kichererbsen anrichten. Es sieht auch sehr hübsch aus, wenn man noch ein paar Chili-Flocken, Sesamkörner oder Schwarzkümmel drüberstreut.

Hummus serviert man am besten zu (Pita-)Brot oder man kann es auch toll als Dip verwenden.

Archäologische Funde belegen, dass die Knoblauchsrauke schon vor tausenden von Jahren auf dem Speiseplan der Menschen stand. Man fand Reste des Wildkrauts in über 6.000 Jahre alten Kochtöpfen. Die Knoblauchsrauke enthält u.a. Zuckerstoffe, Saponine, Senfölglykoside, Knoblauchöl, ätherisches Öl, herzwirksame Glykoside, reichlich Vitamin A und C sowie Mineralstoffe. Kulinarisch kann man die jungen senf-knoblauch-aromatischen Blätter und Triebe roh in Salaten oder als Frischgewürz verwenden. Man kann sie auch in Gemüsefüllungen, lasagneartigen Aufläufen oder Suppen verarbeiten, wobei der knoblauchartige Geschmack beim Kochen weitestgehend verloren geht. Ebenso lässt sich mit Knoblauchsrauke Kräuterbutter, Kräutertopfen oder ein Pesto herstellen. Die weißen Blüten kann man als essbare Dekoration verwenden. Die noch grünen Samen lassen sich als Frischgewürz einsetzen und die ausgereiften Samen kann man zu Senfmehl vermahlen und mit Essig, Öl und Salz zu Senf verrühren.
Früher verwendete man die Knoblauchsrauke volksmedizinisch bei Erkrankungen der Atemwege. Sie soll antibakteriell und keimtötend sowie die Verdauung unterstützend, harntreibend und blutreinigend wirken. Äußerlich angewendet als Breiumschläge wurde das Kraut bei schlecht heilenden Wunden sowie bei Insektenstichen genutzt.

Das Hummus hält sich bei sauberer Verarbeitung ein paar Tage im Kühlschrank. Man kann es auch gut einfrieren. Der Geschmack und die Konsistenz können sich jedoch manchmal etwas verändern. Bei der Wahl der Behältnisgröße solle man jedenfalls beachten, dass sich Hummus beim Gefrieren leicht ausdehnen kann.

Lust auf noch mehr Wissen zur sicheren Pflanzenbestimmung und zu kulinarischen Verarbeitungsmöglichkeiten von Wildkräutern bekommen? Dann freue ich mich, wenn wir uns bei einem meiner nächsten Spaziergänge oder Workshops sehen.


HINWEIS: Alle Hinweise auf Heilwirkungen und Gebrauch von Wildkräutern haben ausschließlich informativen Charakter und geben manchmal wissenschaftlich belegte, aber gelegentlich auch überlieferte (noch) nicht wissenschaftlich bestätigte Anwendungen gemäß traditioneller Volksheilkunde wieder. Ich übernehme keine Garantie und Haftung für genannte und gelernte Anwendungsmöglichkeiten. Ich empfehle hinsichtlich einer eigenen innerlichen oder äußerlichen Anwendung von Wildkräutern und anderen genannten Rohstoffen ausdrücklich die Rücksprache mit einer Ärztin oder einem Arzt oder einer Apothekerin oder einem Apotheker.

Teile diesen Beitrag: