Die Sommerferien dauern nun schon ein paar Wochen an und die Ideen, wie man die Kids bei Laune halten kann, gehen einem allmählich aus. Obwohl ich zwar auch sehr davon überzeugt bin, dass es wichtig ist unseren reizüberfluteten Kindern auch mal so richtig langweilige Langeweile zuzumuten, freuen sich die Kids dennoch über gemeinsame Zeit, in denen man sich ihnen und einer gemeinsamen Aktivität bewusst widmet.
Die Wiesen stehen nun in bunter Blütenpracht und bald beginnt eine der wichtigsten Wildkräuter- bzw. Blumensammelzeiten: der sogenannte Frauendreißiger, der sich traditionell von 15. August (Maria Himmelfahrt) bis Mitte September (Maria Geburt), erstreckt. In dieser Zeit wurden schon seit jeher Kräuter gesammelt und Kräuterbuschen gebunden, um Haus und Hof vor „bösen Mächten“ zu schützen. Der Ursprung des Frauendreißigers liegt vor allem auch in der konkreten Erfahrung, nach der diese Zeit als besonders günstig für das Sammeln von Kräutern gilt, denen dann ihre größte Heilkraft zugeschrieben wird.
Und hier kommt die bunte Naturspielidee für den Sommer:
IHR BENÖTIGT: Paketschnur oder Wolle und eine Garten- sowie eine Bastelschere.
Jedes Kind sucht sich zuerst 4 in etwa gleich lange Äste oder schneidet die Äste mit der Gartenschere auf etwa 30 cm Länge. Für die Web-Rahmen eignen sich z.B. etwa 2 cm dicke Äste von Ahorn, Haselnuss, Holunder, Birke, Buche, Erle, Esche oder Weide. Die 4 Hölzer werden nun an den Enden mit Schnüren zu einem Rahmen zusammengebunden. Im Anschluss spannt man zwischen den Ästen kreuz und quer eine Schnur, bis ein wildes Spinnennetzmuster entsteht. Danach suchen die Kinder schöne bunte Wildkräuter und auch gerne andere Naturgegenstände, die sie anschließend in ihren Web-Rahmen kunstvoll einfädeln. So entstehen wunderschöne bunte dreidimensionale Wildkräuterbilder für zu Hause.
VARIANTE: Eine andere Variante ist, ein Spinnennetz mit Schnüren zwischen zwei dicht beieinanderstehenden Bäumen zu spannen und dort gemeinsam ein großes Web-Bild zu erstellen. Nicht vergessen das Kunstwerk danach wieder vollständig abzubauen.
Bei der Wahl der Äste ist darauf zu achten, dass keine Hölzer von Sträuchern oder Bäumen gesammelt werden, die giftige und daher für Kinder gefährliche Inhaltsstoffe beinhalten. Ein paar Beispiele von Pflanzen, deren Äste man für den Web-Rahmen nicht verwenden sollte sind Eibe (Taxus baccata), Goldregen (Laburnum anagyroides), Heckenkirschen-Arten (Lonicera), Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus), Sadebaum (Juniperus sabina), Stechpalme (Iles aquifolium) und Zwergholunder (Sambucus ebulus). Alle diese Pflanzen sind in allen oder einigen Teilen giftig und daher für Bastelarbeiten mit Kindern nicht geeignet. Hier findest du weitere Informationen über heimische Giftpflanzen.
Das Kinderwissen über heimische Wildpflanzen geht heutzutage oft nicht mehr über einen Löwenzahn oder ein Gänseblümchen hinaus. Das finde ich sehr schade. Ich möchte mit meiner Arbeit dazu beitragen, dass Kinder wieder vermehrt Kräuter, Sträucher und Bäume erkennen und benennen können, wissen wofür man sie verwenden kann und von welchen Wildpflanzen man unbedingt die Finger lassen sollte.
Wenn du die in Wien wohnst und Interesse an einem Kinder-Wildkräutersapziergang hast, bei dem spielerisch die wilde Pflanzenwelt entdeckt wird, dann kontaktiere mich gerne unter office@huthaus-rax.at. Spaziergänge für Kleine Wiesenknöpfe (3 bis 6jährige) oder für Große Waldmeister (6 bis 10jährige) biete ich bedarfsorientiert an.